Ordinger Kirche

 

Der Standort der 2. Ordinger Kirche wird auf der Sandbank durch einen Duckdalben[1] markiert. Die Ordinger Kirche wurde dem St. Nikolai gewidmet, dem Patron der Seefahrer. Der Standort der ersten Kirche lag weiter nordwestwärts, ist aber heute nicht mehr zu lokalisieren. Steinreste sind nicht zu finden, da die ersten Kapellen mit Sicherheit aus Holz gebaut waren. Die Bauzeit der ersten Ordinger Kapelle liegt Anfang des 12. Jh.; der Bau der 2. Kirche vermutlich um 1593, das Datum der 3. Ordinger Kirche ist 1724.

 

Beide ersten Kirchen sind durch Versandung verloren gegangen, denn bis 1825 (heutige Deichlinie) waren die Sanddünen ohne festen Bewuchs und galten als die "Wüste Arabiens".

 

Erst nach 1826 wurde durch eine Dünenpolizei darauf geachtet, dass die Dünen intakt blieben und weder Strandhafer noch Wicheln (Weiden) geschnitten wurden, wodurch der Dünen-, d.h. Deichschutz zerstört wurde. Auf Befehl des dänischen Königs wachten ein Unteroffizier und 6 Soldaten darauf, dass niemand seine Schafe in die Dünen trieb oder die Wurzeln des Strandhafers für die Strohteegen[2] schnitt. Später ging diese Funktion in die Arbeit des Waldaufsehers über.

 

Claus Heitmann/AGO

 

[1] Der Duque d´Alba machte vor Holland seine Schiffe an solchen dreibeinigen Pfählen fest è daher der verballhornte Name: Duckdalben

[2] Strohteegen sind Seile, die aus den langen Wurzeln des Strandhafers gemacht wurden. Sie dienten dazu, das Stroh- bzw. Reetdach auf den Dächern zu befestigen.