Die Wehle im Westmarker Deich

 

Wehlen sind Zeugen von Sturmfluten und zeigen den Ort an, wo das Wasser durchgebrochen ist und das Hinterland überschwemmt hat. Das durchbrechende Wasser kolkt hinter dem Deich ein Loch von 10 bis 15 m Tiefe.

 

Eine Neubedeichung kann nur zur Seeseite in einem Bogen erfolgen, denn eine Verfüllung des Loches würde keinen Halt bringen. Die Wehle von Westmarken – es waren einmal drei – sind zwischen 1634 und 1643 entstanden. Die kleinste Wehle ist verlandet, die größte Wehle ist zur Mülldeponie missbraucht worden.

 

1634 ist das Jahr der zweiten Mandränke. Diese große Sturmflut hat vor St. Peter die Dünenkante so geschwächt, dass die Sturmflut von 1643 in die Kirchenleye eindringen konnte und so die drei Wehlen im Westmarker Deich verursachte. Der Westmarker Deich war ein Außendeich; heute ist er ein Deich in der zweiten Linie.

 

Vor dem Westmarker Deich liegt die Kirchenleye. Sie war früher ein Över, ein Vorland, das durch die Dünenreihe davor ein Koog geworden ist, der Ketelskoog. Seit 1841 muss die Kirchenleye über den Westmarker Deich entwässern.

 

Claus Heitmann/AGO