Das Ordinger Kirchensiegel (OKS)

 

Das Ordinger Kirchensiegel ist im Grunde eine Hausmarke mit den Buchstaben „O K S“ über dem Hauszeichen. (Die metallene Petschaftplatte enthält die Hausmarke in einer Tartsche = Schild mit Einkerbung für die Lanze oder das Schwert - ab Mitte 14.Jh.)

 

Die Hausmarke im Kirchensiegel weist darauf hin, dass die Kirche von einer besonderen Gruppe einflussreicher Männer gegründet worden ist, die als Zusammen-hörige das gleiche Wahrzeichen führten. Man könnte an eine Gruppe oder an ein Geschlecht denken, das diese Gegend besiedelte und hier eine Kirche oder Kapelle gründete und ihr Wappen - in diesem Falle die Hausmarke - in das Kirchensiegel aufnahm. Gesichert ist, dass Ording anfangs ein eigenes und unabhängiges Kirchspiel war.

 

Ording hat viel Land durch Sand und Wasser verloren. Seit 1535 (= erstes Steuerregister) bis 1825 (= endgültige Festlegung der heutigen Deichlinie) ca. 400 Hektar. Die erste Kapelle lag weit draußen. Ihr genauer Platz ist nicht zu rekonstruieren.

 

Der Verlust der ersten Ordinger Kirche hat dazu geführt, dass die Kirchspiele St. Peter und Ording zwischendurch kirchlich zusammengelegt wurden. Erst 1593 hatte Ording die zweite Kirche und ab 1705 ein eigenes Erdbuch und 1724 die dritte Kirche.

 

Claus Heitmann/AGO

 


[1] vgl. Heft 12, S. 87-103 "Aus der Ortsgeschichte", 1988