Der Ortsname St. Peter

Eigentlich hieß der Ort Ulstorpia (lat) oder Ulstorp, denn so steht es auf dem Siegel von 1373: Sancti Petri in parrochia ulstorpia . St. Peter war der Name der Kirche.

 

Schon 1438 wird das Landgeld (Terragium) eingezogen und der Ort muß 500 Mark zahlen; es heißt: Sunte Peter = 500 Mark. Die Kirche hat nun dem Ort ihren Namen gegeben und wir wissen auch warum, denn der Ortsteil Ulstorp ist versandet. So heißt es 1462: episcopus habet 126 demat vel cerca, residuum destructum per arenam (der Bischof hat ca. 126 Demat Land, der Rest ist durch Sand zerstört.)

 

Die Übernahme des Kirchennamens wurde verstärkt durch den Gerichtsfall 1445, als der Amtmann Otto Spliet beinahe auf dem Thingplatz vor der Kirche erschlagen worden wäre. Es war ein unerhörtes Ereignis, das in aller Munde war. Der Name der Kirche festigte sich so für den Ort.

 

Auch der Name Kirchenleye ist ein Hinweis auf Zugehörigkeit des Landes zur Kirche.

 

1652 weist Johannes Mejer in seiner Karte auf den verlorenen Platz Olsdorf Ort hin; allerdings lokalisiert er gleichzeitig einen nördlichen Ort Olsdorf ungefähr auf der Höhe der Bövergeest. Beides kann eigentlich nicht sein.

 

Claus Heitmann/AGO


Oder wie es auch gewesen sein könnte:


Sieben Büsumer Fischer kamen nach ihrem Tod an die Himmelstür. Petrus, der den Eintritt sonst überwachte, war gerade nicht da und der Engel, der an der Tür wachte, ließ diese sieben hinein. Kaum waren sie drin, benahmen sie sich lärmend und streitend wie zu Hause.


Petrus möchte die wilden Gesellen gerne wieder los sein, weiß aber nicht, wie er das anfangen soll. Da meldet sich ein Mann aus Ulstrup, dem heutigen St. Peter, und möchte auch gerne in den Himmel. „Nein“ sagt Petrus, „das geht nicht, ich habe die Nase voll von den Büsumern und ihr von der Westküste in Eiderstedt seid genauso wild. Ich habe genug von diesen Streithammeln, die gestern aus Versehen herein gekommen sind.“


„Und wenn ich dich davon befreie? Darf ich dann in den Himmel?“ fragt der Ulstruper. „Einverstanden“ sagt Petrus.


Der Ulstruper schiebt Petrus ein bisschen zur Seite, öffnet die Tür einen Spalt und schreit in den Himmel: „Schipp an Strand, Schipp an Strand“. Als die Büsumer diesen Ruf hören, stürzen sie aus dem Himmel und wollen zum Strand, um das Schiff zu plündern.


Petrus lässt den Ulstruper schnell in den Himmel und schlägt die Tür zu. Erleichtert bedankt er sich beim Ulstruper und zum Dank für diese Hilfe darf sein Herkunftsort den Namen ST. PETER tragen.


Claus Heitmann/AGO